© D. W. Sattler 2015 
ZurückWein

Bier

Einleitung
Deutschland gilt - nach Tschechien und Österreich - als eine der Biertrinkernationen schlechthin. Dort, wo seit rund 500 Jahren nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 Bier nur aus Wasser, Malz und Hopfen gebraut wird, Bierhefe kannte man anfänglich noch nicht. Heutzutage gibt es fast unzählige Biermarken und -sorten, von in- und ausländischen Brauereikonzernen, größeren Brauereien und kleinen Gasthausbrauereien (insgesamt in Deutschland ca. 1.200), die teilweise schon seit Generationen in Familienbesitz sind. Dazu zählen auch einige ehemalige (z. B. Alpirsbach) oder noch aktive (z. B. Andechs) Klosterbrauereien.
Industriell hergestellte Biere - mit Jahresproduktionen in Mio-Hektolitern - müssen einer breiten Masse von Biertrinkern schmecken, da ist kein Platz mehr für individuelle Spezialitäten und so verliert das Bier allmählich seine "Seele". Es dürfte manchem Biertrinker schon schwerfallen, sein gewohntes "Lieblingsbier" aus 10 bekannten Marken gleicher Brauart heraus zu schmecken. Schon deshalb verstehe ich z. B. bei einem Pils nicht, warum man unbedingt in München "Jever" oder "Flens" und in Hamburg "Radeberger" oder "Stuttgarter Hofbräu" trinken muss. Es ist ja nicht nur das Bier, das hin und her gekarrt werden muss, auch die leeren Flaschen und Fässer werden kreuz und quer durchs Land geschickt, verstopfen die Straßen und verpesten die Luft. Ausnahmen würde ich wirklich nur bei echten Spezialitäten gelten lassen.

Bier
Sudkessel in einer Gasthausbrauerei. Viele dieser Betriebe werden als Erlebnis-Gastronomie betrieben.

Der Brauprozess
Bier ist ein alkoholisches und kohlensäurehaltiges Getränk. Wasser, Malz und Hopfen werden - je nach Brauart (Dortmunder, Münchener, Pilsener) vermischt. Je nachdem, welches Getreide (meist Gerste oder Weizen) gemalzt wurde, wird es geschrotet und Quell- oder Brunnenwasser (bzw. speziell aufbereitetes Leitungswasser) bei ca. 60 °C. zugefügt. Diese Maische wird unter Rühren weiter erwärmt. Enzyme wandeln nun die Stärke in Malzzucker. Mit einer Jodprobe wird festgestellt, ob die gelöste Stärke restlos verzuckert ist. Im Läuterbottich werden Malztreber und Würze (der flüssige, vergärbare Anteil) voneinander getrennt. Durch weiteres Zufügen von heißem Wasser wird die Würze aus dem Treber heraus gelöst und dann in der Kochpfanne mit Hopfen gekocht. Bei dem folgenden Vorgang (Ausschlagen) werden Eiweiß und Schwebstoffe von der Ausschlag-Würze getrennt. Zuletzt wird nun die Flüssigkeit (Anstellwürze) in einem Kühler auf die optimale Gärtemperatur herunter gekühlt und je nach Biersorte, die entsprechende unter- oder obergärige Hefekultur zugesetzt. Bei der folgenden (alkoholischen) Gärung wandelt die Hefe gelösten Zucker in Ethanol (Alkohol) und Kohlendioxid um. Nach der Hauptgärung von etwa einer Woche, soll das Jungbier etwa vier bis sechs Wochen nachgären und lagern. Das gereifte Bier wird danach ggf. noch gefiltert und schließlich in Dosen, Flaschen oder Fässer abgefüllt.

Dabei gibt es drei unterschiedliche Brauarten:
Spontangärige Biere - werden ohne Hefe gebraut. Stattdessen werden die frei in der Luft befindlichen Hefesporen im offenen Gärbottich genutzt, um eine Gärung zu bewirken. Es ist die älteste Art, die Würze zur Gärung zu bringen und stammt aus der Zeit, als Hefepilze noch unbekannt waren. Diese Biere sind fast nur lokale Spezialitäten!
Obergäriges Brauen - lange Zeit war diese Brauart der einzig mögliche Weg Bier zu brauen. Das Vergären erfolgt mit einer speziellen Hefe bei Temperaturen zwischen 18 und 24 °C, also etwa Zimmertemperatur, auf der Oberfläche im Gärbottich. Ein typisch obergäriges Bier ist Altbier (oder kurz, "Alt").
Untergäriges Brauen - gelang nur, wenn bei dieser Hefe die Temperatur unter 10 °C. liegt und das war erst seit der Erfindung der Kältemaschine des Carl von Linde.ganzjährig möglich. Davor konnte man nur im Winter untergärig brauen, die Hefe befindet sich dabei am Boden des Gärbottichs und wird nach dem Gärprozess abgezogen. Typische Biere sind z. B. Exportbiere und Biere nach Pilsener Art.

Gängige Biersorten, alphabetisch:
  • Alkoholfrei - So genanntes alkoholfreies Bier enthält oft noch eine geringe Menge an Restalkohol (max. 0.5 % vol.). Diese Biere sind u. a. als Alt-, Kölsch-, Pils- oder Weizenbier im Handel.
    Alkoholgehalt: unter 0.5 % vol. Es gibt aber auch Biere mit absolut 0 % Alkohol.
    Stammwürzegehalt: 7 - 12 Grad Plato
  • Altbier - weist nicht auf lange gelagertes Bier hin, sondern bezeichnet die "alte obergärige Brauart" bei Temperaturen bis 20 °C. Diese Biere werden überwiegend in NRW gebraut und haben je nach Rezeptur einen hopfen-bitteren bis malzig-süßen Geschmack.
    Alkoholgehalt: etwa 4.8 % vol.
    Stammwürzegehalt: um 11.5 Grad Plato
  • Berliner Weiße - ist ein hefetrübes, obergäriges Schankbier, ein erfrischendes und durch Milchsäure leicht säuerliches Bier. Bei der Gärung wird Gersten- und Weizenmalz verwendet, daher der Name "Weiße". In sommerlichen Gartenwirtschaften bestellt man gern eine "Weiße mit Schuss", d. h. mit einer Zugabe von Himbeer- oder Waldmeistersirup. Das typische Weiße-Glas ist eine flache Halbkugelschale mit Stiel.
    Alkoholgehalt: 2.5 - 3 % vol.
    Stammwürzegehalt: 7 - 8 Grad Plato
  • Bockbier (Doppelbock) - stammt ursprünglich aus der niedersächsischen Stadt Einbeck, wurde früher zu Fastenzeiten und heute saisonal, z. B. als Maibock gebraut. Bockbier ist ein dunkles Starkbier mit einer langen Reifung, Doppelbock erkennt man am höheren Alkoholgehalt. Dunkle Bockbiere haben meist einen ausgeprägt malzigen Geschmack. Varianten sind Weizen- bzw. Weizendoppelbock von heller Färbung sowie Eisbock (mit hohem Alkoholgehalt um 8 - 10 % vol., bei einem Stammwürzegehalt von 25 Grad Plato).
    Alkoholgehalt: 6 - 8.5 % vol.
    Stammwürzegehalt: mind. 16 (Bockbier), mind. 18 Grad Plato (Doppelbock)
  • Craftbier (Craftbeer a. d. engl. für handwerklich) - ist das Gegenteil von industriellem Bier. Craftbier-Brauereien sind klein und stellen ihr Bier in Handarbeit her. So genannte Mikrobrauereien verwenden häufig natürliche Aromen und Zusätze, die vom klassischen Reinheitsgebot (aufgrund der Gesetzeslage und besonders beim obergärigen Brauprozess), abweichen. Sie sind regional und die verwendeten Zutaten sind teils in Bio-Qualität. In den USA wurde es vorgemacht und dieser Trend führte auch hierzulande zu Gasthausbrauereien, Klein- und Hobbybrauern, die in den letzten Jahren einen wahren Boom auslösten. Alte Rezepte, neue Hopfensorten. Engagement, viel Liebe zum Produkt und Experimentierfreudigkeit brachten Biere hervor, die seit vielen Jahren bei internationalen Wettbewerben die klassischen Bierhersteller regelmäßig recht alt aussehen lassen. All diese Biere der kleinen Brauereien haben eines gemeinsam: Sie werden für den lokalen Geschmack gebraut und müssen nicht auf Vorlieben einer bundesweiten Kundschaft Rücksicht nehmen.
    Für kleine Produktionsmengen gelten ermäßigte Steuersätze, siehe weiter unten. Unter 2 Hektoliter (Hobbybrauer) ist keine Steuer zu entrichten (das Brauen muss aber trotzdem beim Zoll angemeldet sein).
    Alkoholgehalt und Stammwürzegehalt variiren mit den entsprechenden Produkten, Einige Craftbiersorten werden bereits in gut sortierten Getränkemärkten und Geschäften angeboten. Wer es auch selbst einmal versuchen möchte, eigenes Bier zu brauen, dem hilft bestimmt das Internet mit der umfangreichen Seite www.bier.de weiter. Dort findet man sehr viel Brauchbares zu diesem Thema!
  • Diätbier - ist ein stark gehopftes untergäriges Vollbier mit Pils-Charakter, also herb. Der Stammwürzegehalt liegt wegen der Kohlenhydrate an der untersten Grenze für Vollbiere. Laut Vorschrift dürfen Diätbiere max. 0.75 % Kohlenhydrat-Anteil enthalten, können aber gleichzeitig alkoholhaltiger sein.
    Alkoholgehalt: 4.5 - 5.5 % vol.
    Stammwürzegehalt: um 8 - 10 Grad Plato.
    Eine weitere Art Diät-Bier ist das glutenfreie Bier - es wird für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) gebraut. Nach EU-Richtlinie dürfen diese Biere nicht mehr als 20 mg Gluten per Kilo enthalten. Als Ausgangsstoffe werden Amarant, Buchweizen, Hirse, Mais, Quinoa, Reis oder Malzmischungen daraus eingesetzt, aber auch durch Enzyme glutenfrei gemachte Gerste und Weizen. Aufgrund des geringen Marktes sind diese Biere wesentlich teurer als sonstige Biersorten und meist nur in Reformhäusern erhältlich. Außerdem können solche Biere nur in kleinen spezialisierten Brauereien hergestellt werden, eine gemischte Produktion mit anderen Biersorten ist nicht möglich.
  • Exportbiere (Münchener bzw. Dortmunder Brauart sowie "Lager") - sind untergärige Biere mit leicht süßem, malzigem Geschmack, also weniger herb als z. B. Pilsener.
    Die Münchener Brauart kennt "Helles" als auch "Dunkles" Exportbier, das in Süddeutschland weit verbreitet ist. Dunkles Export ist die Urform des Münchener Bieres. Exportbier nach Dortmunder Brauart ist herber und hell. Die Bezeichnung Export kommt vom stärkeren Einbrauen, was zu einer längeren Haltbarkeit führt und somit längere Transporte möglich macht.
    Gebraute Biere mit der Bezeichnung "Lager" sind meist helle Exportbiere (Münchener Brauart). Im Ausland bezeichnet man auch andere untergärige Biere als "Lager".
    Alkoholgehalt: 4.6 - 5.6 % vol.
    Stammwürzegehalt: um 12 Grad Plato
  • Gose - stammt aus dem Harz und ist ein obergäriges, säuerlich-salziges, durch den Milchsäureanteil leicht prickelndes Spezialbier, das nicht dem deutschen Reinheitsgebot entspricht, da es Koriander und Salz enthält. Dieses Bier wird auch in Leipzig gebraut und immer häufiger in der umliegenden Region und in Harzer Hausbrauereien (Gasthäusern) ausgeschenkt.
    Alkoholgehalt: 4.8 % vol.
    Stammwürzegehalt: 14 Grad Plato
  • Kölsch - besitzt seit 1997 eine geographisch geschützte Herkunftsbezeichnung, die EU-weit gültig ist. Das Brauen von Kölsch ist nur in einem festgelegten Umfeld um die Stadt Köln herum erlaubt (Kölsch-Konvention von 1985). Es ist ein helles, goldfarbenes und obergäriges Vollbier, das aus so genannten "Stangen", d. h. schmalen, zylindrischen Gläsern mit 0.2 Litern Inhalt getrunken wird.
    lAlkoholgehalt: 4,8 % vol.
    Stammwürzegehalt: 11,3 Grad Plato
  • Leichtbier - nennt man alkoholreduzierte, kalorienarme Biere. Wie bei alkoholfreien Bieren wird entweder während oder nach der Gärung Alkohol entzogen. Diese Biere sind meist Schankbiere, aber auch abgefüllte "milde" Weizen-, Pils- bzw. Exportbiere.
    Alkoholgehalt: 2 - 3.2 % vol.
    Stammwürzegehalt: 7 - 12 Grad Plato
  • Märzen - nennt sich ein untergäriges, bernsteinfarbenes Bier, das überwiegend in Süddeutschland gebraut wird. Der Name verweist auf den Monat März, in dem es früher vorwiegend gebraut wurde und dafür gab es zwei Gründe. Durch das Brauen mit untergäriger Hefe ist eine Temperaturen unter 10 °C notwendig, was vor Erfindung der Kältemaschine nur bis etwa März - oft im so genannten Eiskeller - möglich war und zweitens, verlangte die bayerische Brauordnung von 1539, dass zwischen St. Georg (23. April) und St. Michael (29. September) kein Bier gebraut werden durfte. Die Bierbrauer mussten also bis März den gesamten Sommerbedarf hergestellt haben, was ein starkes Einbrauen erforderte. Dieses kräftige Bier wird auch heute noch für das Oktoberfest und den Cannstatter Wasen gebraut, allerdings nun jahreszeiten-unabhängig.
    Alkoholgehalt: 4.8 - 5.6 % vol.
    Stammwürzegehalt, ca. 12, bei Oktoberfestbier mind. 13.5 Grad Plato
  • Malzbier - ist ein obergäriges Vollbier mit fast schwarzer Farbe, die durch die Verwendung von dunklem Gerstenmalz entsteht. Durch die Hefezugabe um 0 °C. entsteht keine alkoholische Gärung, also auch so gut wie kein Alkohol. Weitere Zutaten sind Glucosesirup, Zuckerkulör und Kohlensäure. Gezuckertes Bier darf sich nicht Malzbier nennen, wird aber umgangssprachlich trotzdem so bezeichnet.
    Alkoholgehalt: unter 0.5 % vol.
    Stammwürzegehalt: 11.7 Grad Plato
  • Pilsener (Pilsner, Pils) - ist in Deutschland die meist getrunkene Biersorte mit einem Marktanteil von ca. 70 %. Benannt wurde das untergärige Bier nach der böhmischen Stadt Pilsen und dort erstmals im November 1842 öffentlich ausgeschenkt
    Interessant ist, dass böhmisches Pilsener wesentlich milder gebraut wird als das stark gehopfte, herb-bittere, norddeutsche Bier nach Pilsener Art.
    Alkoholgehalt: 4.8 - 5 % vol.
    Stammwürzegehalt: 11 - 12.5 Grad Plato
  • Rauchbier - ist eine Bierspezialität, die hauptsächlich in Bamberg und Umgebung gebraut wird. Der Geschmack erinnert an geräucherten Schinken, der durch ein spezielles Malz, das mit Buchenholz getrocknet und geräuchert wurde, entsteht. Rauchbier-Varianten sind bekannte Biersorten wie Märzen-, Weizen-, Bock- und Exportbiere.
    Alkoholgehalt: 4.5 - 5.5 % vol.
    Stammwürzegehalt: 12 - 14 Grad Plato
  • Schwarzbier - ist vollmundig, meist malzbetont und natürlich sehr dunkel. Heute wird es fast immer mit untergäriger Hefe und stark geröstetem Malz gebraut. Schwarzbier ist eine Spezialität aus Thüringen, z. B. dem beliebten "Köstritzer Schwarzbier", welches früher noch obergärig gebraut wurde. Weitere Schwarzbier-Brauereien finden sich auch in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
    Alkoholgehalt: 4.8 - 5 % vol.
    Stammwürzegehalt: mind. 11 Grad Plato
  • Weizenbier (Weißbier) - oder kurz "Weizen" genannt, wird besonders in Bayern gebraut, gern getrunken und ist eng mit der bayrischen Geschichte verbunden. Lange Zeit diente die Produktion von Weißbier der Finanzierung der bayrischen Obrigkeit. Bürgerliche Brauereien durften bis Ende des 18. Jh. kein Weißbier brauen.
    Es gibt zwei Arten, neben hellem und dunklem Weizenbier: Gefiltert, klar (Kristallweizen) und ungefiltert hefetrüb (Hefeweizen). Das obergärige Weizenbier muss mindestens zur Hälfte mit Weizenmalz gebraut sein, ist kohlensäurereich, erfrischend spritzig und weniger bitter, da es schwächer gehopft wird. Diese Biere werden kurz nach der Hauptgärung abgefüllt und erreichen erst in der Flasche ihre endgültige Reife.
    Alkoholgehalt: 5 - 5.5 % vol.
    Stammwürzegehalt: 11 - 14 Grad Plato
  • Weitere Biere sind z. B:
    Ale - (englisch) ein obergäriges meist dunkles Bier mit wenig Kohlensäure und ausgeprägtem Bitteraroma.
    Dampfbier - ein (nostalgisches) obergäriges, leicht gehopftes Gerstenbier.
    India Pale Ale (IPA) - ist ein helles (pale), starkes Ale. Dieses Bier wurde in England für die indischen Kronkolonien gebraut, daher der Name. Der hohe Alkohol- und Hopfengehalt waren notwendig, um die Afrika-Umrundung zu überstehen, den Suez-Kanal gab es derzeit noch nicht. IPA wurde damals mit einem Stammwürzegehalt von etwa 16 Grad Plato und viel Hopfen eingebraut und sollte verdünnt getrunken werden. In England, Schottland und den vereinigten Staaten wird das Bier aber unverdünnt getrunken.
    Porter / Stout - (englisch) sind obergärige, oft tiefschwarze Biere mit einem stark malzigen Geschmack.

  • Biermischgetränke - Wegen des sinkenden Bierabsatzes gingen Brauereien seit 1993 immer mehr dazu über, mit Bier gemischte Getränke zu produzieren und sie in Flaschen und Dosen abzufüllen. Es begann mit Getränken, die vorher nur manuell "gemixt" wurden, wie Radler, Alsterwasser u. ä. (Bieranteil meist 50 %). Mittlerweile werden alle möglichen Limonaden und Cola-Getränke, ja sogar Wein und Spirituosen mit Bier gemischt angeboten.
    Alkoholgehalt: um 2.5 % vol.
    Anstelle vom Stammwürzegehalt wird hier der Zuckergehalt besteuert!
  • Mixgetränke
    Biermischgetränke verschiedener Hersteller
  • Hier handelt es sich per Definition nicht (oder nur teilweise) um Biere nach deutschem Reinheitsgebot!
Hierher gehört eigentlich auch die Geschichte der Biergläser und -krüge. Die findet man gut erklärt bei Wikipedia und
die Verordnung zum vorläufigen Biergesetz (1993 / 2000) hier.

Schließlich noch eine Anmerkung zur Biersteuer:
Bei uns wird die Biersteuer (Tendenz rückläufig) von den jeweiligen Länder-Zollverwaltungen erhoben.
Bemessungsgrundlage ist der Jahresausstoß einer Brauerei. Bei einer Gesamtjahreserzeugung von weniger als 200.000 Hektoliter gelten für im Brauverfahren hergestelltes Bier ermäßigte Steuersätze, die auf Grundlage der Jahreserzeugung ermittelt werden, wenn die Brauerei rechtlich und wirtschaftlich unabhängig von anderen Brauereien ist. Als nicht im Brauverfahren hergestellt gelten z. B. Biermischungen (Radler o. ä.), die damit immer dem Regelsteuersatz pro Hektoliter von zurzeit 0.787 Euro je Grad Plato (Stammwürzegehalt in Grad Plato, kann sich abhängig von Jahresproduktion und Mengenstaffel um bis zu 44 % reduzieren) unterliegen.
Alkoholfreies Bier (bis 0.5 % vol.) unterliegt nicht der Biersteuer, dagegen fällt auch für den Limonadenanteil eines Radlers Biersteuer an, sofern es als fertige Mischung (in Flaschen) angeboten wird. Der Zuckergehalt der Limonade wird dabei wie der Stammwürzegehalt im Bier behandelt
Zitat: Der Stammwürzegehalt bezeichnet den Anteil der aus dem Malz gelösten Stoffe in der noch unvergorenen Würze. Das sind vor allem der Malzzucker, daneben aber auch Eiweiß, Vitamine, Mineralien und Aromastoffe. Bei der Gärung wird daraus mithilfe der Hefe rund ein Drittel Alkohol, ein Drittel Kohlensäure und ein Drittel Restextrakt. Je höher der Stammwürzegehalt, desto stärker also das Bier. Die meisten Biere in Deutschland sind Vollbiere mit einer Stammwürze zwischen 11 und 16 Grad Plato. Der Alkoholgehalt liegt dann zwischen 4,5 und 5,5 Volumenprozent.
Grad Plato bestimmt dabei die Dichte der gekochten und gefilterten Würze in Zuckerspindelgraden, d.h. den Zuckergehalt der Würze. Die Bezeichnung geht auf den Physiker Dr. F. Plato zurück.
(Quelle: BMF-Hauptzollamt Stuttgart)